Kopi Luwak Herstellung
Wie bei der Kopi Luwak Herstellung der besondere Geschmack entsteht.
Kopi Luwak oder auch Katzen Kaffee, ist einer der wohl teuersten Kaffeesorten der Welt. Doch was macht die Kopi Luwak Herstellung so besonders? Woher kommt der Kaffee? Und wie kam er zu seinem exzentrischen Namen?
Die Herstellung von Kopi Luwak findet ihren Anfang in einem fernen Land. Doch bevor ich mehr dazu erzähle, beginnen wir zunächst mit dem Namen. Dieser erzählt uns nämlich schon sehr viel über die Herstellung und die Geschichte des Kaffees. „Kopi“ bedeutet auf Indonesisch „Kaffee“und „Luwak“ bezeichnet eine bestimmte Schleichkatzenart, nämlich den Fleckenmusang. Wie der Name schon vermuten lässt, findet man dieses Tier hauptsächlich im asiatischen Bereich, also in Indonesien.
Doch wie kamen die Bohnen dort überhaupt hin? Im 17. Jahrhundert brachten die Niederländer den Kaffeeanbau nach Indonesien und erschlossen somit den Schleichkatzen eine neue Nahrungsquelle: die Kaffeekirsche. Das war der Beginn
Nicht umsonst macht dieses Tierchen 50% des Namens aus. Es ist maßgeblich an der Herstellung des Kaffees beteiligt. Das will heißen: entgegen der allgemeinen Meinung bezeichnet Kopi Luwak nicht eine Kaffeesorte, sondern den Herstellungsprozess. Die Tiere lieben es, die roten Kaffeekirschen nachts von den Plantagen oder von verwilderten Pflanzen zu naschen. Dabei können sie jedoch nur das saftige Fruchtfleisch verdauen. Die Bohne wird während des Verdauungsprozesses einer Art Nassfermentation ausgesetzt und später wieder im Ganzen ausgeschieden.
Das Wesentliche der Nassfermentation ist, dass bestimmte Proteine abgebaut werden. Der Grund dafür sind bestimmte Enzyme und die feuchte Umgebung im Magen. Durch diesen Prozess entsteht der einzigartige Geschmack des Kaffees: Bitterstoffe werden gespalten, wodurch der Kaffee ein milderes und zugleich vollmundiges Aroma erlangt.
Wichtig noch für die Sensiblen unter uns: die Bohne kommt während des gesamten Verdauungsprozesses nie in direkten Kontakt mit dem Darminhalt der Katze, denn sie ist von einer dünnen, aber sehr widerstandsfähigen Pergamentschicht umgeben, die sie schützt.
Zum Glück für die Bauern, sind die Schleichkatzen Gewohnheitstiere. Am liebsten verrichten sie ihr Geschäft immer am selben Ort. Dadurch wird das Aufsammeln der ausgeschiedenen Bohnen vereinfacht.
Im weiteren Verfahren wird die Bohne einem Säuberungs- und Trocknungsverfahren der Extra-Klasse unterzogen. Erst wenn sie von jeglichen Ruckständen befreit worden ist, kann man sie zum Trocknen in die Sonne legen. Im nächsten Schritt werden die Reste der Pergamenthäutchen entfernt und mangelhafte Bohnen ausgelesen. Schlussendlich finden die guten Bohnen ihren Weg zur Rösterei.
Für viele Kaffeeliebhaber ist Kopi Luwak ein einzigartiger Genuss. Die besondere Herstellungsart verändert den Geschmack der Bohnen auf eine unvergleichbare Art und Weise. Diese Einzigartigkeit und der damit hohe verbundene hohe Aufwand treibt jedoch auch den Preis in die Höhe. Ein Kilo reine Kopi Luwak Bohnen können gut und gerne über 300 Euro kosten. Das ist jedoch nicht das einzige Problem. Nicht nur, dass immer mehr Fälschungen auf den Markt auftauchen, die äußerlich kaum vom Original zu unterscheiden sind, auch die Haltung der Tiere ist ein großes Thema im Bereich des Tierschutzes. Immer mehr Tierschützer verweisen auf die zwielichtigen Herkünfte von Kopi Luwak. Die Tiere werden oft in schrecklichster Weise gehalten und mit den Kaffeekirschen gerade zu gemästet, nur um maximalen Profit zu ersteigern.
In diesem Sinne ist es nur verständlich, dass die Herstellung von Kopi Luwak von vielen nicht als moralisch vertretbar angesehen wird und dass schon seit langem versucht wird, eine Alternative herzustellen. Eine, die das Tier außen vor lässt, den gleichen besonderen Geschmack besitzt und am Besten noch kostengünstiger ist. Hierbei spricht man von synthetisch hergestelltem Kopi Luwak oder auch von Kopi Luwak aus dem Labor. Schon seit gut 20 Jahren versuchen Forscher, die Schlüsselenzyme im Darm des Fleckenmusangs zu entschlüsseln und genau herauszufinden, was während der Fermentierung im Darm mit den Bohnen passiert. Mit diesen Daten könnte man den Geschmack der Bohnen auch ohne das Tier verändern und somit eine moralisch vertretbare und kostengünstigere Herstellung ermöglichen.
Das New Yorker Unternehmen Afineur schreitet hierbei mit großen Schritten voran und versucht die Herstellung von Kaffee zu revolutionieren. Dieses Startup Unternehmen handelt seit ein paar Jahren mit Kaffeebohnen, die durch synthetische Biologie neue Geschmacksrichtungen erlangt haben. Ähnlich wie bei dem Herstellungsprozess von Kopi Luwak, haben sie ihre Bohnen auch einer Art Fermentierung ausgesetzt und somit die Bitterstoffe in den Bohnen reduziert. Jedoch begnügt sich dieses Unternehmen nicht mit der Nachahmung von Kopi Luwak allein. Stattdessen ist ihr Ziel, mit ihrem Herstellungsverfahren, die Geschmacksvielfalt der Kaffee Bohnen um ein Vielfaches zu erweitern und zu verbessern.
Andere Hersteller bemühen sich durch Zugabe von verschiedenen Lebensmittelaromen, den Geschmack von Kaffeebohnen zu verändern, jedoch bisher ohne großen Erfolg. Dennoch all dieses sind gute Versuche, eine Alternative zum Kopi Luwak herzustellen und vielleicht kann man so auch der Tiermisshandlung der Fleckenmusangs in naher Zukunft Einhalt gebieten.
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